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Grinsend schlich ich mich in den Schatten des nächsten Gebäudes und betrachtete dort, was ich in meinem Beutel hatte. Ich konnte es einfach nicht lassen mir Dinge zu "leihen" die mir gut gefielen. Und ganz ehrlich, diese hochnäsige Pute, von der ich diese wunderbare teure Kette hatte, konnte sicherlich den Verlust ihres Schatzes gut verkraften. Andererseits hatte mir der Herr neben ihr am Tisch einen wunderschönen Dolch geschenkt, auch der restliche Schmuck und das ganze Geld war nicht zu verachten.
Mir vorfreudig auf die Lippen beißend warf ich mir den Beutel wieder über die Schulter und wollte gerade wieder auf die Straße treten, als sich eines meiner Opfer, welches nicht wirklich erfreut über den Verlust seiner paar wenigen Golddrachen schien, auf mich zu stampfte. Sofort drehte ich mich wieder um und eilte an der Wand des Hauses entlang zur anderen Seite der Gasse, auf welcher ich mit einer weiteren Person zusammen stieß. Bei dem Zusammenstoß fiel ich nach hinten über, wobei mir meine Kapuze vom Kopf rutschte. "Entschuldigt", brummte ich und packte schnell den Beutel und wollte weitereilen. Jetzt nur schnell weg, sonst würde man mich doch noch bekommen.


Ronan war sich das Palastleben nicht gewohnt. Das unwirkliche Gefühl und die dauernde Sauberkeit schlugen ihm aufs Gemüt. Er hatte in seinem Leben noch nie in einem Palast geschlafen, bevor er seine Schwester gefunden hatte. Abgesehen vom einen oder anderen Kerker. Aber das Zimmer das er bekommen hatte, hatte keine rauen Oberflächen, und er konnte im Schlaf weder den Wind spüren noch den Regen hören, was ihm vorkam als würde er langsam sterben.
Deshalb zog es ihn immer wieder in die Gassen der Stadt, wo er sich an die Armenviertel und die Schenken in Westeros erinnert fühlte. Dinge die er gekannt hatte. Die ihm vertraut waren. Gemocht hatte er es nie, aber es war etwas das er kannte.
Natürlich ohne Wachen. Seine Schwester würde ihm das natürlich nicht erlauben. Aber er wusste das er nicht in Gefahr war. Seine Schwester konnte es nicht wissen. Schliesslich hatte sie ihn nie Kämpfen sehen.
Gerade lief er eine dunkle, enge Gasse endlang, als ihm ein verwildertes Mädchen gegen die Brust sprang und hinfiel.
"Entschuldigt" murmelte sie, und wurde nur sekunden später von einem Mann am Arm gepackt.
"Jetzt zeige ich es dir, kleine Diebin!" Zischte der Mann mit Zorn in den Augen und zog ein Messer mit Juwelen am Griff. Ronan griff nach seinem Handgelenk. "Jeder Mensch muss essen. Und wer sich das nicht leisten kann wird alles tun um es trotzdem zu können! Wenn das Kind seine Hand verlieren soll weil es seinen Hunger stillen wollte, wirst du mir zuerst den Kopf abschlagen müssen!"
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Meine Hand bereits am Griff meines Dolches wirbelte herum und starrte den Mann finster an, welcher mich ergriffen hatte. Sollte er versuchen mich zu verletzen würde ich schneller sein und ihm - ...
Erstaunt blickte ich den anderen Mann an, welcher die Hand meines Verfolgers hielt. Ich legte die Stirn in Falten und begann zu überlegen. Irgendwoher kam mir sein Gesicht bekannt vor. Ob ich ihn Mal bestohlen hatte ? Vielleicht wollte er den Kerl hier nur loswerden um mich dann allein für sich zu haben und mir dann die Haut abzuziehen.
Den Gedanken schnell abschüttelnd wand ich mich aus dem Griff und versteckte mich hinter meinem neuen Beschützer.
Während der sich tapfer für mich einsetzte grinste ich böse und streckte dem Mann die Zunge heraus, jedoch darauf achtend, dass mein Held es nicht sah. Dann setzte ich wieder einen Unschuldsblick auf in der Hoffnung mich nicht weiter mit diesem reichen Schnösel und sienem, zugegebener Maßen sehr verführerisch glitzernden, Dolch auseinander setzen zu müssen. Lieber wollte ich mich schnell in irgendein Versteck zurückziehen um zu schätzen wie viel meine Beute denn heute wert war.
Ohweh, wenn die Khaleesi das herausbekäme, dann würde ich wahrscheinlich ganz schön Ärger bekommen.
Aber schlimmer als der Zorn meines Meisters konnte nichts sein.


Das Mädchen konnte sich, dem Schreck den der Mann erlitten hatte sei dank, aus seinem Griff winden, und suchte schutz hinter meinem Rücken. Ihrem Peiniger streckte sie einen Moment die Zunge raus, um dann ein Unschuldsgesicht aufzusetzen. Sie schien frech, schnell und intelligent. Gute eigenschaften für Diebe, wie Ronan fand.
Er tat als hätte er weder das eine noch das andere bemerkt. Auch der Mann riss sich los. "Du verteidigst Diebe? Dann stirb wie einer!" Er stiess mit seinem Dolch zu. Einem gewöhnlichen Bauern als der sich Ronan gerne ausgab hätte der Dolchstoss wohl das Herz durchbohrt, doch Ronan wich dem Dochstoss aus wie eine Schlange, zog noch in derselben Bewegung sein Schwert, das er sorgsam verborgen unter dem Bauernhemd trug, und hackte dem Mann den Arm ab.
Er Schrie, während sein Ellbogen sein Unterarm und sein Dolch in den Schlamm fielen. Er blutete wie ein abgestochenes Schwein.
"Scheinbar hast du kein Verständniss für diejenigen die Hilfe bedürfen." Sagte Ronan, und beforderte den aus dem Oberermstummel blutenden Mann mit einem Fusstritt in den Dreck.
Von dem Mädchen hinter ihm, das wusste Ronan, hatte er nichts zu befürchten. Sie hatte keinen Grund ihm ein Messer in den Rücken zu Rammen, und Wertsachen trug er keine Dabei. Alles was er bei sich trug zusammen war zehn mal weniger wertvoll als der Juwehlenbesetzte Dolch in der abgetrennten Hand des Mannes. Also steckte er sein Schwert weg, und wandte sich zu seinem Schützling um, die wie vermutet gerade dabei war den Dolch verschwinden zu lassen.
"Willst du ihn von seinen Qualen erlösen, oder findest du er hat es verdient im Dreck zu verbluten?" Fragte Ronan das Mädchen bevor es sich aus dem Staub machen konnte.
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Etwas überrascht beobachtete ich das ganze, machte dann ein paar respektvolle Schritte zurück und musterte den Mann weiter. Ein gewöhnlicher Mann schien er nicht zu sein.
Vielleicht sollte ich doch lieber gehen. Aber irgendwie faszinierte mich das ganze Schauspiel gerade. Es erinnerte mich ein wenig an früher. Ein ungutes Gefühl durchfuhr mich und ich bekam eine Gänsehaut. Mir war plötzlich so, als würde mein alter Meister mir über die Schulter blicken.
"Willst du ihn von seinen Qualen erlösen, oder findest du er hat es verdient im Dreck zu verbluten?"
Das hörte sich so sehr nach meinem alten Leben an, dass die Gänsehaut noch stärker wurde und ich plötzlich den Drang verspürte weit fort zu rennen und mich für Stunden zu verstecken. Dennoch ging ich vor ihn.
Ich beugte mich hinab, nahm den Dolch meines Opfers und hockte mich neben ihn. Ich starrte ihn einige Momente schweigend in die Augen und lauschte dem Flehen. "Bitte... Bitte verschont mich. Ich gebe euch Geld, alles was ihr wollt."
Dann schloss ich die Augen und ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Diese reichen Fettsäcke dachten wirklich, man könnte sich für Geld alles kaufen, oder? Lernen würden sie es nie. Es gab einfach so manches Feuer, was erst gezähmt wurden muss.
"Euer Geld bedeutet nichts. Genau wie euer Leben", hauchte ich und rammte ihm seinen eigenen Dolch in die Kehle. Ich drehte ihn ein paar Mal und genoss den Anblick des Lebenssaftes, wie er aus dem Mann hinaus floss. Dann richtete ich mich auf und betrachtete ihn.
Vielleicht hätte ich Mitleid empfinden sollen, aber es herrschte gerade nur eine große, tiefe Leere in mir. Mit einem ebenso leeren Blick wandte ich mich um. "Ich danke euch für die Hilfe", sagte ich höflich und ging los. Einfach in irgendeine Richtung.


Ronan sah die Kälte mit der das Mädchen den Kerl erdolchte.
Sie hatte ihm ein weniger qualvolles Ende bereitet als wenn sie ihn einfach liegenlassen hätte. Einen Augenblick sah er ihr nach. In ihr erkannte er ein stück seiner Selbst wieder als er sechzehn war. Auch er hatte sich nach dem Tod seiner Mutter mit diebstälen und Morden ernährt. Musste sie vielleicht jemandem ihren Körper verkaufen? Oder war sie gar eine Sklavin?
"Mädchen!" Rief er ihr hinterher.
Sie drehte sich um, und ein erschrockener Blick lag auf ihrem Gesicht, so als hätte sie jemanden erwartet den sie unter keinen Umständen wiedersehen wollte. "Fang auf." Er warf ihr ein stück Brot zu, das er in der Tasche hatte. Geschickt fieng sie es, und sah ziemlich verwirrt aus. Hatte er sie schon einmal gesehen? Vielleicht auf dem Skavenschiff das ihn über die Meerenge gebracht hatte? "Zeig denen die du beklaust nächstes Mal nicht dein Gesicht. Ist von Vorteil. Ich hab mich auch mal so ernährt." Sagte er, ohne zu Erwähnen dass sie ihm bekannt vorkam. "Und wenn du Arbeit brauchst findest du bei meiner Schwester welche bei der du niemanden anzufassen brauchst." Damit wandte er sich selbst zum gehen. Womit er nicht gerechnet hatte war dass sie ihm hinterherkommen würde. Er konnte sie hören. Ihre Schritte, ihren Atem. Sie sprach nicht, folgte ihm nicht zu dicht, gab sich aber auch keine Mühe ungesehen zu bleiben.
Warum wusste er nicht...
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Ich war überrascht, als er nach mir rief. Was wollte er nur von mir? Ich wandte mich um und dachte schon er würde mein Diebesgut einfordern wollen und wirkte vielleicht etwas erschrockener, als ich es hatte zeigen wollen. Aber ich war so sehr in meiner Vergangenheit gefangen, gerade, dass ich mich nicht so unter Kontrolle hatte, wie ich es wollte.
Ich fing das Brot und sah verwirrt darauf hinab. Ich brauche seine Hilfe nicht. Ich bin keine normale Diebin! Ich mache das alles nur weil . . . Ja warum eigentlich? Weil es mir Spaß machte? Ja. Aber hauptssächlich weil ich es nicht anders kenne, weil es mir beigebracht wurde.
Ich schüttelte den Kopf und sah den Mann wieder an. Ein wenig finster dachte ich Natürlich zeige ich meinen Opfern nicht das Gesicht. Es war nur ein Versehen gewesen. Wem wollte er denn hier etwas beibringen? Ich weiß was ich tue! Auch wenn es manchmal nicht unbedingt klug war. Ich sollte mich ablenken, an etwas anderes denken.
"Schwe... Schwester?", wiederholte ich und lete den Kopf leiht schief. Wer war er und warum kam er mir so bekannt vor.
Als er sich abwandte folgte ich ihm. Grimmig schweigend starrte ich auf den Boden vor mir, während ich hinter ihm lief. Irgendwann hob ich den Blick und starrte auf seinen Rücken. "Wer bist du?", fragte ich irgendwann, versteckte die Narben der Vergangenheit wieder hinter meiner gewohnten Maske.


"Ronan Uriel Schwarzfeuer. Bastardbruder der Kaleesi Daenerys Targaryen Mutter der Drachen und Sohn von König Aerys dem zweiten von der Sieben Königslande... Bla bla bla..." Ronan wandte sich um. "Aber du kannst mich ruhig Ronan nennen." Offenbar war er erwischt worden. Er sah dem Mädchen in die Augen. "Und solange meine Schwester nicht erfährt dass ich als einfacher Mann verkleidet und ohne Wache herkomme, erfährt sie nicht dass du hier Klaust. Ich bin mir sicher dass ich dich schon einmal gesehen habe. Und wenn das nicht auf dem Sklavenschiff war, in dem ich auf diesen Kontinent verkauft wurde, kann es nur im Palast meiner Schwester gewesen sein." Er lächelte dem Mädchen freundlich zu. Er glaubte nicht wirklich dass seine Tat sinnlos war. Vielleicht litt das Mädchen keinen Hunger, und hätte sich gegen den Kerl verteidigen können, aber trotzdem sagte ihm sein Gefühl dass das Mädchen Hilfe brauchte. Vielleicht nicht seine, aber irgendeine. "Wie heisst du?"
"Warum sollte ich dir das Sagen?" Fragte sie. Meinte sie das ernst?
"Ich habe dir meinen Namen genannt, und einem Mann den du beklaut hast den Arm abgetrennt obwohl ich weder deinen noch seinen Namen kenne. Also wie heisst du?"
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Mit Mühe gelang es mir nicht sofort schreiend davonzulaufen, als er mir seinen Namen nannte. Ronan Schwarzfeuer. Bruder der Khaleesi. Ich blieb erbleichend stehen und starrte ihn skeptisch an. Wie brachte ich ihn dazu nichts von meinem Tun an die Khaleesi weiterzugeben?
Ihr gegenüber tat mir seltsamerweise das meiste leid, was ich getan hatte. Oh nein. Nicht daran denken, sonst wäre ich wirklich zurück gerannt und hätte die Beute an arme Stadtbewohner verteilt.
Unbewusst umfasste ich den Beutel etwas fester und sah den Mann dann grimmig an, welcher sich zu mir herum gedreht hatte. Er sah mir in die Augen und schlug etwas vor, was sich recht vorteilhaft anhörte, aber wie ich nunmal war blieb ich skeptisch. Ich zog die Schultern etwas hoch und legte den Kopf leicht schief. Ihn musternd lauschte ich seiner Frage. Natürlich wollte ich ihm meinen Namen nicht verraten, aber sein Argument war doch... recht überzeugend. Ich schürzte die Lippen, betrachtete ihn noch einen Moment grimmig und wandte mich dann ab. "Aela", sagte ich und verschwand kurz in der nächsten Gasse. Ich kramte unter einem Haufen von Schutt oder Müll einen, in ein dunkle Tuch gewickelten, Stab hervor. Als ich das Tuch fortnahm kam mein geliebter Speer zum Vorschein. Augenblicklich verstaute ich ihn wieder auf dem Rücken und trat zurück zu Ronan. "Und nun...?" , fragte ich und stopfte das Tuch in den Beutel mit meinen Schätzen. So viel Geld... , dachte ich mir und überlegte wofür ich es nur gebrauchen könnte. Eigentlich hatte ich keine weitere Verwendung dafür.


"Du dienst meiner Schwester, Vermute ich. So wie du mich eben angesehen hast..." Ronan hatte schon in Verdacht dass sie eine Waffe gezogen hatte und jederzeit bereit war sie gegen ihn zu benutzen. Ihre ganze Körperhaltung sprach dafür. Er jedoch blieb locker. Noch immer lächelte er freundlich. "Aber wenn du meiner Schwester dienst, warum musst du stehlen? Lässt sie dich hungern? Kaum, oder?" Sie hatten sich beide gegenseitig erwischt. Ronan fieng an zu lachen.
Vor lachen lehnte er sich an eine Mauer. Auf die Frage hin was er zu Lachen habe, antwortete er: "Wir haben uns gegenseitig bei etwas Erwischt bei dem wr nicht Wollen dass Daenerys davon erfährt, und misstrauen uns noch immer. Wenn du ihr dienst, glaub ich dir nicht dass du Hungerst. Dienst du ihr nicht, woher kenne ich dich dann? Aber Hungerst du nicht, warum stielst du? Im Auftrag meiner Schwester? Für die Armen? Aus Spass? Ich gehe hier raus weil ich etwas Fühlen will das ich kenne. Den glatten und sanften Oberflächen der glänzenden Sauberkeit und dem Fehlen von Gerüchen und Wetter im Inneren des Palastes entkommen und etwas fühlen das lebt... Du tust wohl etwas ähnliches..."
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Ich presste die Lippen aufeinander und starrte Ronan finster an. Meine Finger umspielten den Dolch an meinem Gürtel, welcher jedoch unter meiner Kleidung versteckt lag. Notfalls würde mir noch ein Dolch unter dem Hosenbein bleiben und noch ein paar meiner Wurfmesser.
Sollte Ronan Pech haben kam ich noch an den Speer. Allerdings bezweifelte ich dass ich dann noch lange leben würde. Denn selbst wenn ich eine Chance gegen ihn hätte, dann würde mich spätestens die Khaleesi einen Kopf kürzer machen. Ich wollte ihm auch nicht auf seine Frage antworten, stattdessen wandte ich den Blick ab und schürzte nachdenklich die Lippen. Selbst ich konnte nicht ganz sagen, warum ich das tat. Nun gut, eigentlich war es klar. Es war einfach das einzige was ich einigermaßen gut konnte. Mein Meister hatte es mir damals beigebracht. Und wie... er hatte es mir wortwörtlich eingeprügelt. Bei diesem Gedanken schloss ich kurz die Augen und fuhr mir über die Arme. Die Vergangenheit holte mich wieder ein und ich spürte die Narben der Vergangenheit nur all zu deutlich auf meinem Körper.
Nachdem ich mich notgedrungen aus diesen Erinnerungen riss funkelte ich den lachenden Ronan etwas missgestimmt an. "Worüber lacht ihr?"
Aufmerksam lauschte ich seinen Worten. Meinen Blick richtete ich grimmig auf den Boden. Irgendwie überkam mich gerade in diesem Moment das Bedürfnis ihn meinen Dolch über das Gesicht zu ziehen. Er sollte nicht so reden, als ob er mich kannte. Ich wollte nicht hier sein um irgendwas zu fühlen. Oder...
Zu viel Kopf zerbrechen. Zu viel Erinnerungen. Erinnerungen dich mich leicht zu kleineren bis größeren Wutanfällen bringen könnten.


Als Ronan ihren zornigen Blick sah, hörte er auf zu lachen. "Habe ich dich beleidigt?" Er sah ihr in die Augen. "Vergib mir. Du erinnerst mich an mich selbst als ich gerade sechzehn war und meine Mutter begraben musste. Hätte damals ein hochwohlgeborener Lord so mit mir geredet, hätte ich ihn kurzerhand erdolcht."
Er setzte sich neben sie in den Schlamm. Er hatte mit sechzehn aber keine Khaleesi gehabt, die ihm ein Dach über dem Kopf und zu Essen angebten hatte. Und er hatte nichts anderes in seinem Kopf gehabt als die Dinge die ihm seine Mutter beigebracht hatte. Und natürlich das Gesicht des Mannes der sie getötet hatte...
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Mein Blick hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Aber als er mir in die Augen sah löste sich das böse Starren etwas auf. Ich ließ mich nieder, einfach in den Schlamm und starrte in den Himmel. "Ich erinnere euch an euch selbst? Ich hatte nie eine Mutter oder ein anderes Familienteil. Nur-... " warum sagte ich das überhaupt. "Egal. Jedenfalls habt ihr Glück , dass ihr der Bruder der Khaleesi seid. Wahrscheinlich hättet ihr ansonsten schon längst meine Klingen in euch zu stecken." Ich grinste etwas.
Natürlich war das Leben gut, dadurch, dass die Khaleesi mich unter ihre Fittiche genommen hatte, aber etwas fehlte. Was genau konnte ich nicht sagen. Es fühlte sich nur alles irgendwie so falsch an. Vielleicht sollte ich auch einfach gehen. Immerhin war ich jetzt frei und konnte tun und lassen was ich wollte. Allerdings würde ich wahrscheinlich binnen weniger Tage an irgendeinem Galgen baumeln.
Ich sah skeptisch zu Ronan, als er sich neben mich setzte. Dann zog ich die Knie an die Brust und starrte leer vor mich hin.
Verdammt Aela! Lass dich doch nicht von einem fast Fremden so beeinflussen in deinem Denken! , schimpfte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Und wieder fuhr ich mir mit den Fingern über die Arme, tastete am linken Unterarm meine Narben entlang und sah dann zu Ronan. "Das mit eurer Mutter tut mir leid", sagte ich und fragte mich wie er sie verloren hatte.


Ronan Lächelte. "Du hast sie nicht getötet." Sagte er. "Der Mann der sie getötet hat war der Erste den ich an meine Klinge verfüttert habe. Paul Stein hiess er. Ein Söldner. Ein besserer Kämpfer als die meisten Sklaventreiber die ich je gesehen habe. Er hat einfach ihren Kopf zwischen seine Hände genommen..." Er machte mit den Händen in der Luft eine Geste nach, die man unter Liebenden manchmal sah. "...und ihr das Genick gebrochen." Er drehte die Hände, sodass aus der zärtlichen Berührung ein tödlicher Handgriff wurde. "Sie war tot bevor sie am Boden war. Danach hat er mich mit seinem Gürtel geschlagen. Sechzehn Narben trage ich noch heute davon. Ich habe ihn aber nie ein Wort sprechen gehört.... Das habe ich noch nie jemandem erzählt... Drei Jahre habe ich ihn gejagt, bevor ich ihn mit dem Schwert eines betrunkenen Soldaten aufgespiesst habe. Dasselbe Schwert das heute vor deinen Augen einem Mann den Arm gekostet hat..."
Ronan trank einen Schluck aus seiner Feldflasche und reichte sie Aela weiter. Er wollte ihr nicht erzählen was danach geschah. Nicht wie er selber Söldner wurde, nicht von wem er wofür bezahlt worden war, nicht warum er als Sklave verkauft wurde, und nicht wie er frei kam...
Zu allem überfluss fieng es an zu regnen... Als er hier in Meereen angekommen war, wäre er für einen Regentropfen dankbar gewesen. Nun da er schon Monate hier war, und wieder voll bei Kräften, regnete es in strömen.
Binnen Sekunden war er auf die Knochen durchnässt, doch war es ihm gleich. Auf eine merkwürdige Art und weise genoss er es. Er fühlte sich leichter und freier...
"Mein lieber Bruder
Du hast gewiss eine schwere Bürde zu Tragen. Ich hörte, es ist nicht leicht ein
Sohn ohne Vater zu sein. Unser Vater, König Aerys II, hat mir anvertraut dass er
eine Zeit mit deiner Mutter verbrachte und dich zeugte. Dies will er als Geheimnis
wahren, warum es ausser ihm, mir, deiner Mutter und inzwischen dir niemand weiss.
Ausser mir hast du noch einen zweiten Bruder, Viserys. Ausserdem erwarten wir ein weiteres
Geschwisterchen. Noch ist es ein Geheimniss, aber du hast mein Wort dass ich,
wenn ich König bin, dich und deine Mutter an meinem Hof aufnehme und dich rechtmässig
zu einem Teil der Familie mache. Mit diesem Brief und dem Siegel auf dem Umschlag
kannst du mein Versprechen einfordern.
Dein Bruder, Rhaegar Targaryen."
Diesen Brief erhielt ich als ich noch Jung war. Er kam nur zwei Tage nachdem ich meine Mutter beerdigt hatte.
Noch heute trage ich ihn bei mir. Er konnte sein Versprechen nie Einlösen, da er gestorben ist.
Und so suche ich nach dem was von meiner Familie übrig ist.

Jedoch nicht für immer...

Ich sah Ronan mit großen Augen an und fragte mich leise, weshalb er mir dies erzählte. Ob er getrunken hatte? Vielleicht war er ja so eine offene Persönlichkeit. Die Geste die er machte erinnerte mich an eine, die mein Meister bei mir immer gemacht hatte. Er war immer so kurz davor gewesen auch mir soetwas anzutun. Warum konnte ich nichtmal sagen. Ich hatte immer getan was er von mir wollte. Was blieb mir auch anderes möglich. Sterben hatte ich nicht wollen... nicht ganz.
Ich schloss die Augen und versuchte mit aller Konzentration diese Gedanken zu verbannen, was mir jedoch immer schwerer fiel. Wieder sah ich Ronan an. "Ich sage es niemandem etwas davon, wenn ihr es nicht wollt. Ich habe nichts davon wenn ich es weiter sage."
Ich nahm die Feldflasche skeptisch entgegen, nahm dann jedoch einen Schluck und reichte sie wieder zurück. Dann zog ich den Speer hervor, welcher doch ziemlich störte gerade und legte ihn neben mich auf den Boden, damit ich ihn notfalls greifen konnte, er mich aber nicht weiter störte. Während ich mit den Fingern über den Stab der Waffe strich streckte ich mein Gesicht dem Regen entgegen, welcher nun begann. Herrlich. Ich liebte Regen. Es war mir auch egal, dass ich er mich durchnässte. Der Regen wusch einfach alles herunter, zumindest hatte ich immer das Gefühl.
Es befreite meine Seele ungemein, wenn ich im Regen umherwanderte und an nichts denken musste. Am schönsten war es immer, wenn ich auf hohen Häusern oder Türmen geklettert war und von dort aus die Stadt überblicken konnte. Oder die Landschaft drum herum. Ich öffnete meine Augen wieder und starrte in den grauen Wolkenhimmel, während mir immer weiter die Regentropfen ins Gesicht fielen. Es war schwer die Augen offen zu halten, aber auch das sollte mir egal sein.
Vielleicht sollten Ronan und ich uns lieber einen trockeneren Ort suchen, nicht das wir vielleicht noch krank wurden. Wobei es mir eigentlich recht egal war. Was er tat war seine Sache und ich würde mich hier wohl vorerst nicht wegbewegen...


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