Ronan überlegte etwas an seiner Vergangenheit herum und vergass dabei fast dass Aela hier war. Erst als sie ihm seine Flasche zurückreichte fiel ihm auf dass er gerade einem Mädchen von einer längst vergrabenen Vergangenheit erzählt hatte, obwohl er sie keine Stunde kannte. War es die Tatsache dass sie ihn an sich selbst erinnerte? Er trank noch einen Schluck und blib schweigend sitzen. Er erinnerte sich wie er damals zwar glaubte der beste Kämpfer der Welt und nicht zu Schlagen zu sein, jedoch vor dem Mörder seiner Mutter solche Angst hatte dass er sich nicht einmal traute seinen Namen zu denken. Nun war er selber zu einem besseren Kämpfer geworden als es der Mörder seiner Mutter je war, und hatte einem Mädchen einen Teil seiner Geschichte erzählt, den sie ohne weiteres mit hm teilen könnte... Wäre er sich damals begegnet, hätte er von sich selbst wohl nicht am Leben lassen. Wie froh war er doch dass Aela zumindest vorerst entschieden zu haben schien ihn am Leben zu lassen. Er hätte sich zwar wehren können, aber würde er sie aus Notwer töten, würde es ihm im Nachhinein leid tun. Und nicht nur weil sie höchstwahrscheinlich für seine Schwester arbeitete. Er hegte Sympathe für sie.
"Vielleicht hast du etwas davon wenn du es weisst. Davon dass du es erzählst hast du wirklich nicht. Und wenn du ein Problem hast bei dem du dich nicht an meine Schwester wenden kannst, komm zu mir."

Ich wendete meinen Blick langsam von den herunter fallenden Tropfen ab und sah Ronan an. Ich grinste leicht.
"Ich könnte euch eine Menge erzählen, wenn es danach geht. Viel zu viel, als dass wir hier weiterhin sitzen könnten." Würde ich allerdings höchstwahrscheinlich nicht. Ich versuchte zu vergessen und nicht alles immer wieder zu durchleben. Die unzähligen Jahre an denen ich Tag für Tag gequält wurde. An denen ich Tag für Tag Dinge tun musste, die ich nie tun wollte. Aber immerhin hatte ich mit jedem dieser verfluchten Tage gelernt mich zu verteidigen. Zu kämpfen, bis ich tot umfiel. Auch wenn ich dies wohl niemals tun würde. Was mein Meister nie einsah war, dass ein guter Krieger, oder auch eine gute Kriegerin einfach wusste wann es vorbei war. Wenn es keinen Sinn mehr gab, so stellte man sich seinem Schicksal. Vielleicht konnte man noch eins zwei weitere Gegner mit in den Tod reißen, aber vorbei war vorbei.
Nicht dass ich vorhatte mich irgendwann einem ehrlichen Kampf zu stellen. Ich war eine Meuchlerin und tötete lieber aus dem Hinterhalt. War angenehmer und ersparte mir große Anstrengungen.
Langsam wurde es mir in meiner aufgeweichten Kleidung doch etwas unangenehm. "Wir sollten gehen", sagte ich leise und blickte wieder in den Himmel. Allerdings wollte ich nicht zurück in den Palast. Weshalb auch immer, aber dort fühlte ich mich eingesperrt. Wie ein Vogel im Käfig.

"Einverstanden."
Ronan stand auf und reichte Aela die Hand um ihr aufzuhelfen. "Ich kenne eine kleine Schenke in der Nähe. Da kommt zwar niemand her bei dem sich ein Taschendiebstahl lohnt, aber wenn du dort mit Diebesgut bezahlst, werden keine Fragen gestllt. Ich musste zwar dann und wann einen Söldner dort erledigen, aber einen ernstzunehmenden Gegner habe ich dort nie getroffen."
Ernstzunehmende Gegner. Ein Merkwürdiger Begriff. Der einzige Mann der ihm in den letzten drei Jahren begegnet war, von dem er nicht wusste ob er ihn im fairen Kampf besiegen konnte war Khal Drogo. Und das hatte er nicht vor herauszufinden. Er hatte zwar harte Kämpfe gehabt, aber schon lange keinen von dem er nicht wusste ob er gewinnen konnte. Und noch nie einen von dem er wusste dass er keine Chance hatte. Er hatte schon Kämpfe gewonnen die er zu gewinnen nie für möglich hielt. Aber er bildete sich darauf nichts ein. Seinen Ersten hatte er nicht in einem fairen Kampf getötet, sondern ihn von hinten mit dem eigenen Schwert aufgespiesst. Mehr hatte er sich vor genau solchen zu fürchten. Die ihn in einem unachtsamen Augenblick von hinten oder im Schlaf erdolchen. Selbstverständlich war er achtsam. Wer einen kurzen Speer und mindestens drei Dolche bei sich trug, den mit den Juwelen mitgerechnet, dem traute er das durchaus zu. Allerdings hätte auch er auf eine plötzliche Bewegung reagieren können. Es hatte Meuchelmörder gegeben, die unter weit besseren Vorzeichen bei ihm gescheitert waren als Aela. Männer und Frauen die ganze Armeen haben ohne Offiziere dastehen lassen. Dennoch konnt er Aelas Fähigkeiten nicht wirklich einschätzen. Vielleicht könnte sie es, wenn sie es wollte. Zuwenig gelegenheit hatte er ihr nicht geboten, was Aela nicht bemerkt zu haben schien.
Für den Moment entschied er sich zu glauben dass sie ihm nichts tun wollte. Ob sie es nun könnte oder nicht.

(Duellieren wir uns hier etwa? Ich finde es eigentlich nicht Nötig. Einigen wir uns auf Unentschieden? Wir stehen auf der selben Seite.)

Ich nahm seine Hand und stand mit seiner Hilfe auf. Zwar noch immer misstrauisch, aber mit einem weit weniger schlechtem Gefühl als beim ersten Aufeinandertreffen stand ich da und beäugte ihn. "Ich habe genug für heute, denke ich." Mit einem schiefen Grinsen befestigte ich meinen Speer auf dem Rücken und verschränkte die Arme vor der Brust.
Auch wenn ich es nicht unbedingt zugeben wollte war der Krieger mir sympatisch. Ob dies allerdings nun viel änderte an meiner Einstellung ihm gegenüber ließ sich bestreiten. Ich hielt nicht viel von anderen Menschen.
"Außerdem kann ich gut auf mich aufpassen. Und sollte ich mal keine Lust darauf haben, dann versteck ich mich einfach wieder hinter euch." Frech grinsend ging ich wippend an ihm vorbei, einfach vermutend in welche Richtung er gehen würde. Dann drehte ich mich herum und sah ihn fragend an. Ich wartete darauf, dass er voraus ging und mir den Weg zeigte. Wusste ich doch nicht welche Kneipe er meinte.

(Duellieren ? Wie meinst du das? Falls du das Geschriebene meinst, so denk ich nunmal. Aber okay: )

Ronan sah dem Mädchen hinterher, das in die völlig falsche Richtung gegangen war. Als sie sich umgedreht hatte und ihm einen fragenden Blick zuwarf, deutete er in eine kleine Gasse, die zum Armenviertel führte, und gieng selbst vor. Ihre Bewegungungen erinnerten ihn an die Art wie sich ehemalige Sklaven bewegten. Nicht dass es ihn überrschte. In der nähe seiner Schwester gab es mehr befreite Sklaven als irgendwas anderes. Die meisten von denen waren Kastriert seit sie Kinder waren. Die Kneipe war in den engen Gassen eingeklemmt, und sah aus wie eine Ruine. Ronan wusste dass der eine oder andere Betrunkene versuchen würde, Aela ungebürlich anzufassen, doch er vertraute darauf dass sie sich wehren konnte, und notfalls köpfte er eben ein paar Menschen mehr...

Mein Glück hatte mich also wieder mal im Stich gelassen. Sollte ich irgendwann um Geld wetten durch Rätsel oder Glücksspiele sollte ich es lieber lassen. War wirklich nicht mein Fall.
Schnell folgte ich Ronan. Wiedereinmal musste ich daran denken, dass ich auch liebendgern eine Kriegerin wäre. Jemand der ernstgenommen wird und nicht eine kleine Helferin der Khaleesi, die aus dem Sklavenleben befreit wurde.
Wobei mein Leben mit Sicherheit nicht ganz so schlimm war wie etliche andere. Ich hatte zwar meinen Körper verkaufen müssen, oder eher hatte es meine Familie getan, ich hatte geputzt, gekämpft und wurde auf übelste Art gefoltert und misshandelt, aber ich hatte überlebt.
Nun war ich hier und eigentlich stand es mir frei zu gehen wohin ich wollte, doch wohin sollte ich gehen? Die Welt war so groß und ich wollte doch bei der Khaleesi bleiben, bis sie ihren Thron erobert hatte.
Wie es wohl eigentlich für Ronan war, als Bruder einer solch wunderbaren Frau. Er schien sich ja im Palast auch nicht besonders wohlzufühlen.

Ronan wurde rückwärts von den Füssen gerissen, noch bevor er die Tür erreicht hatte. Die Schenke wurde mit einem lauten Knall und hellem Feuer in Stücke gerissen, und war bereits bevor Ronan auf dem Boden aufkam buchstäblich eine brennende Ruine. Irgendwer hatte sie in die Luft gesprengt.
So schnell er konnte rappelte er sich und zog sein Schwert. Er Blutete an der Stirn und sein Kopf pochte, doch er ignorierte es. Er sah sich um. Es schien ihm zunächst als wäre er der einzige ohne eine tödliche Verletzung. Viele waren durch die Druckwelle zerrissen worden. Zu seiner Erleichterung erkannte er dass es Aela nicht schlechter als ihm erging. Er sah dass sie Blutete, aber sie stand ohne zu schwanken. Sie war wohl weich gelandet.
Viel Zeit hatte er nicht um zu erfassen was passiert war. Schon wurde er angegriffen. Und diesmal war es kein reicher Dummkopf mit einem Dolch, sondern drei ausgebildete Soldaten. Ronan sah aus dem Augenwinkel dass einige weitere von denen Aela umzingelten, aber er wurde selbst angegriffen und konnte sich mit denen nicht befassen. Und sie gehörten nicht zu seiner Schwester. Ansonsten hätte er sich nur zu erkennen geben brauchen. In diesem Fall bedeutete das eine Verzehnfachung der Gegnerzahl.
Sie versuchten ihn von Forne und von den Seiten anzugreiffen. Ronan duckte sich unter dem Speer des ersten durch und trennte ihm mit einer einzigen Bewegung den Kopf ab. Mit der freien Hand griff er nach dem herunterfallenden Körper und drehte sich um die eigene Achse. So gebrauchte er den toten Körper seines Feindes als Schild gegen seinen Kameraden während er mit seinem Schwer den Speer des Soldaten hinter ihm in zwei Hälften hackte. Als nächstes gieng sein Schwert in die Brust des soldaten vor ihm. Der hinter ihm warf den kaputten Speer weg und wollte ein Schwert ziehen. Ronan tötete auch ihn, noch bevor sein Schwert die Scheide verlassen hatte. Dann kam er Aela zu hilfe.

Mit einem erschrockenen Schrei fiel ich rückwärts zu Boden, als die Schenke, in welche Ronan mich hatte führen wollen, in die Luft gesprengt wurde. Bei dem Sturz rollte ich mich schnell ab und rappelte mich wieder auf.
Erstaunt betrachtete ich das Schauspiel und sah dann zu Ronan, welcher wohl eine Verletzung an der Stirn hatte. Dann fuhr ich mit der Hand über mein Gesicht. Auch ich blutete, aber mir war es eigentlich nicht weiter wichtig. Den Schmerz konnte ich einfach ignorieren, so schlimm war es nicht.
Gerade wollte ich Ronan fragen, ob alles in Ordnung sei, als er von Soldaten angegriffen wurde. Ich wollte ihm zur Hilfe eilen, als mich jemand von hinten packte und gegen die nächstbeste Wand stieß. Der Soldat packte mich am Hals und presste mir die Luft ab. Ich trat nach ihm und wollte nach meinem Speer greifen, aber dieser war zwischen mir und der Wand eingeklemmt.
Ich zog meinen Dolch hervor und rammte ihn dem Kerl in die Seite. Er ließ mich los und keuchend fiel ich zu Boden. Allerdings verlor ich keine Zeit und nahm augenblicklich meinen Speer um mich vor den anderen zwei verteidigen zu können. Ich schlug weit ausholend nach dem einen, wich seinem Speer aus und verteidigte mich gegen den nächsten, um nicht Opfer seines Schwertes zu werden.
Tatsächlich schaffte ich es nach einigem hin und her einen Aufzuspießen und den nächsten bewegungsunfähig zu machen. Als er am Boden kniete schlitzte ich ihm die Kehle auf und sah zu Ronan.
Mit einem erleichterten Lächeln sah ich ihn an, als er sich mir zuwandt und wollte gerade etwas sagen, als ich von hinten gepackt wurde.



//Sry dass es so lang gedauert hatte, hab ne gesehen, dass du gepostet hast

Erst sah Aela erleichtert aus. Doch von den Soldaten die sie angriffen war noch einer Übrig. Der packte sie von hinten, bevor Ronan die Chance hatte 'Vorsicht! Hinter dir!' zu schreien. Stattdessen warf Er sein Schwert in die Richtung des Soldaten. Die Klinge trennte Aela eine Haarsträhne ab, verletzte sie aber nicht. Dem Soldaten der sie von hinten gepackt hatte blieb die Klinge in der Stirn stecken. Rückwerts fiel der Tote zuboden, und da er Aela festhielt, riss er sie mit sich. Ronan kam zu ihr, half ihr aus den Armen des Toten und holte sich sein Schwert aus seinem Kopf zurück.
"Kennst du die Männer?" Fragte er sie. Bevor sie aber antworten konnte, tauchte ein edel gekleideter Mann mit zwölf weiteren Soldaten auf. "Da wären wir also! Das Mädchen dass mich bestohlen hat, und der Mann der meinen Sohn getötet hat... ERGREIFFT SIE!!"

Was nun geschah, geschah so schnell. Das Schwert, welches mir eine Strähne abtrennte und der Sturz.
Bevor ich überhaupt etwas machen konnte stand ich schonwieder und klammerte mich an Ronan. Ich blickte ihn an, sah den Toten an und das brennende Haus. Ich schüttelte den Kopf. Was war denn hier los?
Als dann dieser Kerl auftauchte verkrampfte sich mein Magen. Oh nein... Ich packte meinen Speer, zog meinen Dolch aus dem Leichnam meines ersten Opfers und versteckte mich hinter Ronan. "Ich glaube wir sollten gehen", sagte ich und rannte los. Das war ja mal ein Ereignisreicher Tag. So viel Aufregung hatte ich schon lang nicht mehr gehabt.

Das hätte Aela nicht einmal auszusprechen brauchen. Das waren zwölf Soldaten. Vier konnte er sicher töten, sechs oder sieben vielleicht, zehn auf keinen Fall. Aela hatte zwei getötet bevor sie vom dritten überwältigt wurde. Würden sie sich diesem Kampf stellen würden sie beide Sterben, und das wusste Ronan. "Weg hier!" Rief er und rannte los. Er vertraute darauf dass Aela ihm dicht auf den Fersen sein würde, was er aber nicht überprüfte. Er steuerte in ein Labyrinth aus kleinen Gässchen, die er dank seinen Ausflügen inzwischen gut kannte und in dem er die Soldaten dazu bringen konnte sich aufzuteilen um sie entweder abzuhängen und zu verschwinden oder alle zwölf einzeln zu töten.
Dank einem Fenstergitter das er erreichen konnte kletterte er auf ein niedriges Dach und beobachtete die Soldaten, die in den Gässchen unter ihm nach ihm suchten. Erst in Dreiergruppen, dann aber teilten sie sich weiter auf bis jeder alleine und verwundbar war. Von Dach zu Dach springend trieb er vier von ihnen von Oben sein Schwert in den Nacken.
Er sah sich um ob er Aela finden konnte, und kurz darauf entdeckte er sie...

Mit den Augen rollend folgte ich Ronan. Sollten die Männer uns einholen war er meine einzige Chance vielleicht zu überleben. Gleichzeitig war ich allein vielleicht schneller und mit Sicherheit wendiger. Während ich noch darüber nachdachte, ob ich ihm weiterhin folgte oder nicht, stolperte ich beim Lauf durch das Labyrinth aus wirren Gassen.
Nicht, dass ich mich hier einfach verlaufen würde, aber Ronan dabei im Blick zu behalten, sollte ich zurückfallen würde ich ihn nur raten können wo er war. Und genau dies geschah gerade. Ich landete der Länge nach auf dem Boden. Stöhnend sprang ich wieder auf. Sowas musste mir immer passieren, wenn ich gerade besseres vor hatte. So gut schien mein Meister mich ja doch nicht unterrichtet zu haben. Immer wieder glitten meine Gedanken ab und dann landete ich noch tiefer im Schlamassel.
Ich humpelte um die Ecke untersuchte kurz mein Knie und rannte dann weiter. Nach Ronan zu rufen schien mir zu auffällig. Ich huschte in eine dunkle Gasse und hockte mich in den Schatten. Die Männer, welche mich verfolgt hatten rannten vorbei und ich stieß erleichtert die Luft aus. Schnell lief ich die Gassen weiter. Dann hörte ich Schritte hinter mir und ein heiseres: "Halt! Bleib stehen!"
Ich hatte sofort den Speer wieder in der Hand und wirbelte herum. Ich wehrte sein Schwert ab, sprang zurück und stand mit dem Rücken zur Wand. Verdammt... Hier ist zu wenig Platz, dachte ich Panisch und versuchte den Mann zurückzudrängen und mir etwas mehr Platz zu schaffen.
Ein paar mal stieß ich mit dem Speer zu, wich zur Seite, duckte mich vor dem meines Gegenübers, bis ich diesen runterschlagen und den Soldaten durchbohren konnte. Während ich noch versuchte meinen Speer aus ihm zu befreien hielt mir jemand eine Klinge an den Hals. Sofort versteifte ich mich. "Wen haben wir denn da?" Ich drehte mich herum, den Druck ignorierend, welcher sich auf meinem Hals verstärkte. Ich blickte den Kerl böse Funkelnd an. "Lass mich gehen, oder das ganze nimmt ein schlimmes Ende für dich!" Der Mann lachte finster packte mich und warf mich in die dunkle Gasse aus welcher ich gerade gekommen war. Ich packte meinen Dolch und ging auf ihn los, doch bekam ich sofort den Schwertknauf zu spüren. Wieder landete ich rücklings auf dem Boden. Mein Blick verschwamm. Der Kerl über mir lachte lüstern und ich hörte das Rascheln seiner Kleider.
Sofort war ich wie gelähmt, zurückversetzt in meine Vergangenheit. Zu meinem Meister. "Ronan.... Hilf mir... ", sagte ich leise flehend und schloss die Augen. Warum konnte ich mich nicht bewegen. Ich brauchte nur ein paar Handgriffe und er wäre tot. Mausetot.

Ronan stecke sein Schwert weg. Für den Herren dieser Soldaten brauchte er es nicht. Der Edel gekleidete Mann hatte Aela mit dem Schwertknauf kampfunfähig geschlagen, das Schwert auf den Boden gelegt und beugte sich nun über die am Boden liegende Aela um sie zu Vergewaltigen.
Lautlos landete Ronan hinter dem Mann in der Gasse. Der Dreckskerl bemerkte ihn nicht einmal, so beschäftigt war er mit Aela... Ein Handgriff, und der Edelmann war nichts als eine Leiche. Ronan griff nach seinem Kinn und brach ihm mit einer Hand das Genick. Die Leiche beförderte er mit einem Fusstritt von Aela, welche er auf seinen Rücken hievte. Er musste sie in Sicherheit bringen. War sie doch nicht zuletzt seinetwegen in Gefahr geraten. Weil er das ganze von oben beobachtet hatte wusste er genau wo der beste Fluchtweg war, und wo die Soldaten waren. Der Fluchtweg wurde von einem einzigen Soldaten bewacht, und mit Aela auf dem Rücken konnte er sein Schwert nicht benutzen. Er nahm also einen der Speere mit, die den Soldaten gehörten die Aela getötet hatte ehe er loslief.
Schnell kam er nicht voran, aber im Gegensatz zu den Soldaten kannte er sich aus.
Als der Soldat der ihnen den Fluchtweg versperrte zu sehen war, schleudete Ronan dem den Speer in die Kehle ohne stehenzubleiben. Röchelnd und Blut spuckend klappte er zuerst auf die Knie und dann seitlich weg. Ronan lief mit Aela auf dem Rücken weiter. Raus aus dem Labyrinth aus kleinen Gässchen und auf die Hauptstrasse die zum Palast führte. Er konnte ihren Atem an seinem Ohr spühren...

Der Mann wurde von mir weggeschafft und jemand hob mich auf seinen Rücken. Es war Ronan. Zitternd ließ ich zu, dass er mich weg trug. Bilder aus vergangen Tagen kämpften in mir gegen die aufkommende Wut und Verzweiflung. Ich atmete tief durch. "Lass mich runter", forderte ich halbherzig. "Lass mich... los."
Er hatte meine Waffen liegen lassen. Ich wollte meinen Speer zurück. Ohne war ich so schutzlos.... aber auch mit war meinen Waffen konnte ich mich nicht verteidigen. Ich war schwach. Nichtmal vor so ein paar Idioten konnte ich mich retten. Ich wollte eine Kriegerin sein?
Ich versuchte mich von Ronan herunterzuwinden, doch gelang es mir nicht. Und zu allem Übel liefen mir nun auch noch die Tränen über das Gesicht.

"Wir sind bald beim Palast. Halte durch." Ronan liess nicht zu dass sie runterfiel. So schnell er mit ihrem Gewicht auf dem Rücken konnte lief er auf den Palast seiner Schwester zu. Sie hatte zwar ihren Speer nicht, aber hätte sie den, hätte er ihm den Rücken aufgeschlitzt. Den Beutel mit dem Diebesgut hatte sie noch auf der Schulter, und der war schwer genug.
Ausserdem wusste Ronan selber aus seiner Zeit als er sich als Dieb ernähren musste wie sehr einen ein Speer oder ein Langschwert in den engen Gassen und auf der Flucht im Weg war. Hätte er auf seinen Diebeszügen mit Sechzehn in Westeros einen Speer bei sich gehabt hätte er keine zwei Wochen überlebt.
Endlich erreichte er schweissgebadet und mit einer inzwischen etwas aktiveren Aela auf dem Rücken das innere des Palastes.
Er setzte sie vorsichtig auf den Boden. "Hier sind wir sicher. Hier sind keine Soldaten meiner Schwester oder dieses Idioten." Er setzte sich neben sie. "Tut mir leid wegen deinem Speer, aber als Diebin bist du ohne besser dran. Ich spreche aus erfahrung. Wenn du Kämpfen musst, nimm einen langen Dolch, ein kurzes Schwert oder einen Bogen. Kletterhaken würden dir ausserdem eine Flucht erleichtern. Du hättest mehr Bewegungsfreiheit und wärst leiser."