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Mein Traum war geplatzt. Der Traum endlich aus dem Roten Bergfried und aus Königsmund heraus zu kommen. Ich werde für immer an die Lennisters gebunden sein, das machte mich fertig. Wobei ich ja schon froh war, dass sie mich nicht mehr mit Joffrey verheirateten wollten. Das hätte ich wirklich nicht ausgehalten.
Rosengarten war so voller Hoffnung gewesen, aber das hier war mal wieder ein goldener Käfig. Wobei ich hoffte, dass der Gnom nicht ansatzweise so grausam war wie Joffrey oder ein anderer Lennister.
Immerhin war er wirklich immer sehr freundlich gewesen und hatte mich schon mehrfach vor Joffreys Handlangern beschützt.
Jedoch fand ich es sehr schmerzlich, dass ich einfach wie ein Pokal hin und her gereicht werden konnte. Sowas konnten Fremde doch nicht einfach mit einem Mädchen machen, oder?
Immerhin hätte meine Mutter hier ein Mitspracherecht haben müssen und mein Bruder, ihm gehörte der Norden.
Aber das war den Lennisters ja total egal, sie wollten nur ihre Macht sichern. Mit einer Heirat von mir und Tyrion würden sie einen Erben für Casterlystein bekommen und einen für Winterfell. Jaime konnte keine Nachkommen bekommen, er war Mitglied der Königsgarde.
Ich setzte mich an den Brunnen, an dem zum Glück nichts los war und beobachtete die Vögel. Sie hatten Glück, sie waren frei und konnten davon fliegen, wie viel würde ich dafür geben auch einfach davon fliegen zu können?

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 24.02.2014 21:13von Margaery Tyrell (gelöscht)

Das durfte doch nicht wahr sein! Margaery hätte vor Wut kochen können, doch stattdessen umspielte ein mildes Lächeln ihre Lippen, wie es nun eher angebracht schien. Soeben hatte sie erfahren, dass ihre Pläne durchkreuzt worden waren. Zu gerne hätte sie Sansa ihrem Bruder versprochen; zu gerne das zarte Mädchen in Sicherheit gewusst, fort aus Königsmund.
Mit einem leisen Seufzen schritt sie in den Garten hinaus, der das Schloss des Königs säumte. Sie wusste sie würde Sansa zu diesem Zeitpunkt hier finden - brauchte das Mädchen, das ihr in so schneller Zeit so sehr ans Herz gewachsen war, doch ihre Hilfe und Fürsorge. Sie mochte sich kaum ausmalen, wie verletzt Lady Stark war. Schließlich konnte sie ihre eigene Enttäuschung und Wut nur schwer hinter der Maske der perfekten jungen Dame verbergen. Ihnen als Frauen schien es nun mal nicht vergönnt zu sein, ein wenig Glück zu haben. Doch obwohl sie selbst mit Joffrey vielleicht das schlimmere Los gezogen hatte, verspürte sie keinerlei Selbstmitleid, nur Trauer für ihre Freundin.
Mit schnellen Schritten durchquerte Margaery den Garten. Es war ein warmer Sommertag, dennoch nicht einmal halb so schwül wie die in ihrer wirklichen Heimat und zarte Luftzüge vom Meer malten eine Gänsehaut auf ihre freigelegten Arme. Ihr aquamarinblaues Kleid umspielte ihre schlanke Figur bis hinunter zu ihren Knöcheln und dennoch - wie es für Margaery gewöhnlich war - zeigte ein Rückenausschnitt einen Hauch ihrer vornehm blassen Haut.
Schon bald hatte sie Sansa entdeckt, die am Brunnen - einem wunderschönen Gebilde aus Marmor - saß und in die Ferne zu starren schien. Margaery hatte sich schon öfter dabei ertappt, wie sie mit dem jungen Mädchen fühlte, das für vollkommen andere Dinge zu beten mochte als sie selbst: für Lord Starks Sieg, für eine Heimkehr nach Winterfell, für Joffreys abgeschlagenen Kopf... Wahrhaft, das Letzte würde ihr sicherlich nicht das Mindeste ausmachen, solange sie allein Königin sein konnte oder ihr Sohn, den sie in sich tragen wollte, sobald es möglich war. Dennoch konnte sie sich nicht dazu durchringen, für Sansas Befreiung durch ihren Bruder zu beten, denn sie wusste, dass sie vermutlich selbst ein kaum besseres Schicksal erleiden würde, als Sansa es hier hatte - auch wenn sie hoffte, dass der ältere Bruder nur halb so gütig war, wie seine Schwester.
"Sansa...", Margaery ignorierte alle gezwungenen Formalitäten, die in diesem Moment sowieso gleichgültig waren. Als die Angesprochene ihr das Gesicht zuwandte und fahrig über ihre Wangen wischte, konnte sie dennoch deutlich erkennen, dass ihre Augen gerötet und glasig waren. Wer konnte ihr schon verübeln, dass sie weinte, wo sie doch so große Hoffnung gehabt hatte - große Hoffnungen wie Margaery selbst. "Oh, süße Sansa." Mit einem traurigen Lächeln ließ sie sich neben ihrer Freundin am Brunnenrand nieder und ergriff ihre Hand.



"I don't want to be queen. I want to be the Queen."

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 17:28von Sansa Stark (gelöscht)

Ich schaute hinauf in die Wolken und beobachtete weiterhin die Vögel wie sie davon fliegen konnten. Einfach frei, auf und davon, wie gerne ich das selbst doch tun würde.
Bei den sieben Göttern, ich bitte Euch, lasst meinen Bruder nun endlich diesen Krieg gewinnen, damit ich hier raus komme. Damit wir alle wieder in Sicherheit sind. Lasst ihn Aria finden, damit sie nicht weiter allein durch die Lande streift. Lasst Bran wieder gesund werden, helft Rickon dabei ein stattlicher junger Mann zu werden. Und - ja - selbst John Schnee soll es gut ergehen. Ich bitte Euch sorgt dafür, dass er an der Mauer glücklich wird. Und helft mir hier raus, ich kann unmöglich einen Lennister heiraten! Alles was ich erbetete erhoffte ich mir ebenso. Ich wusste nicht wie es Aria ergangen war. Natürlich hätte Joffrey mir ihren Kopf auf dem Silbertablett serviert, wenn er beziehungsweise die Goldröcke sie erwischt hätten. Aber es war nach einer so langen Zeit natürlich trotzdem nicht klar, ob sie überlebt hatte. Sie konnte tot in einem Waldstück liegen, seit Monaten, fast Jahren schon. Das würde niemandem mehr auffallen. Oder auf dem Meeresboden.
Ich hielt mir eine Hand vor den Mund, denn ich mochte gar nicht darüber nachdenken.
Als ich meinen Namen hörte, sah ich mich um und blickte in das wunderschöne Gesicht von Lady Margaery. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich weinte. So unbemerkt wie möglich versuchte ich mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, aber sie hatte es längst gesehen. Ich wusste es an der Art wie sie mich ansah, wie sie meine Hand nahm, als sie sich neben mir auf die marmorne Abgrenzung des Brunnens niederließ.
"Lady Margaery ... Ich ... Ich habe wahrlich nicht drum gebeten." Ich hatte Angst, dass die Königin ihr noch hätte einreden können, dass ich darum gebeten hätte wenigstens einen Lennister heiraten zu dürfen. Aber die Tyrells wussten mittlerweile wie sie mit den ganzen Intrigen bei Hofe umzugehen hatten. Margaerys Oma war wirklich ziemlich auf Zack. Aber meine Verlobung hatte auch sie nicht verhindern können.
"Was wird jetzt aus Sir Loras?", fragte ich, denn ich hatte die wildesten Geschichten gehört. Er sollte in die Königsgarde berufen werden oder aber die Königin heiraten. Sie war locker doppelt so alt wie er, das war für ihn sicherlich auch nicht leicht.
Aber ich konnte Margaery weiter bei Hofe beistehen, das wäre der einzige Trost - bis sie mich mit dem Gnom nach Casterlystein zurück schicken würden.

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 18:12von Margaery Tyrell (gelöscht)

Es tat Margaery wahrhaftig Leid, die junge Lady Stark in diesem Zustand zu sehen. Wie konnte man ihr verübeln, wenn sie Tyrion nicht heiraten wollte, einen Lannister - Lannisters, wie sie ihre ganze Familie zerstörten.
"Oh Sansa, natürlich hast du nicht darum gebeten." Sie drückte fest die zarte Hand in ihrer eigenen, anstatt sie wahrhaftig in ihre Arme zu schließen. "Das würde mir nie in den Sinn kommen." Sie schenkte ihr ein sanftes, aufmunterndes Lächeln, ehe ihr Blick kurz die Vögel streifte, die über ihren Köpfen durch die Winde glitten und die auch Sansa vorhin so fasziniert hatten. Bei den nächsten Worten der jungen Lady, erwiderte sie sofort ihren Blick. "Oh, mach dir um Loras keine Sorgen, Liebling. Er wird es gut haben - sicherlich nicht so gut, wie er es mit dir an seiner Seite gehabt hätte. Und auch wenn die Königin doppelt so alt ist wie er, es wird ihm wohl an nichts fehlen." Sie drückte ihre Hand erneut, ehe sie sich erhob und leicht an dem arm ihrer Freundin zog. "Komm, Sansa, gehen wir ein Stück, die Bewegung wird dich ablenken." Sie legte die Hand des anderen Mädchens um ihren eigenen Arm und schritt mit ihr um den Brunnen herum, tiefer in den Garten hinein. Blumen, Vögel, Obstbäume blickten ihnen entgegen, doch Margaery konnte nicht umhin ihre eigenen Gärten zu vermissen, in denen sie sich im warmen Gras wälzen - wenn niemand anderes zugegen war - und sich den Bauch voller Beeren schlagen konnte.
"Es tut mir Leid, Sansa, dass es so gekommen ist. Ich weiß, wie wenig du einen Lannister heiraten möchtest." Während sie neben einander gingen, wandte Margaery sich Sansa zu und noch immer zierte ein leichtes, aufmunterndes Lächeln ihre Lippen. Sie wollte ihr ebenso aufmunternde Worte geben, doch der Gesichtsausdruck der jungen Frau war so bedrückt, dass sie Angst hatte, sie wieder zum Weinen zu bringen oder sie gar zu verärgern. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dir deinen weiteren Aufenthalt in Königsmund zu erleichtern, meine Liebe.", sagte sie schließlich, um sie zumindest ihrer Freundschaft und Treue zu versichern - bei allen sieben Göttern, davon hatte Sansa Stark im Moment nicht genug. Mit einem Bruder im Feld, geschimpft als Verräter ebenso wie ihre Mutter und ihr Vater, eine Schwester auf der Flucht und nur die Götter wussten wo. Wenn Margaery an ihre eigene Familie dachte, und sich vorstellte ihr würde so viel Leid zu teil werden; wahrscheinlich wäre sie schon daran zerbrochen.



"I don't want to be queen. I want to be the Queen."

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 18:41von Sansa Stark (gelöscht)

Ich atmete erleichtert aus, denn ich wusste nun, dass Cersei Margaery einen vom Pferd erzählen konnte, ohne, dass Margaery ihr glauben würde.
"Lady Margaery ... Ich ... Ich ..." Ich war total überfordert und wusste gar nicht was ich sagen sollte. Nicht nur, dass der Gnom halb so groß war wie ich, ich war auch noch halb so alt wie er.
Konnte das denn normal sein? Niemand wollte ihn und ich sollte jetzt als Lückenbüßerin da stehen, natürlich damit sie mit mir den Norden sichern konnten.
Eine weitere Woge der Erleichterung durchfuhr mich, wobei ich nicht so recht verstehen konnte, wie Sir Loras mit diesem Miststück unter einem Dach leben konnte. Aber er würde es müssen, genau so wie ich. Dass er lieber Lanzen putzte anstatt sich mit Stuten zu beschäftigen wusste ich ja nicht.
"Ja, Ihr habt recht. Wir sollten hier nicht die ganze Zeit sitzen." Die Spinne hatte ihre Ohren nämlich auch überall, wobei das lächerliche Geschwätz von zwei unglücklichen Mädchen nicht zu seinen Zielen gehörte.
"Immerhin war er nicht der, der meinen Bruder aus dem Turm geschubst hatte.", gab ich zu, denn Tyrion war immer höflich zu mir gewesen. "Manchmal hat er mich sogar vor Joffrey beschützt. Eigentlich immer, wenn wir er etwas mitbekommen hatte. Meinst du er hat darum gebeten mich zu heiraten?" Naja er wirkte auch nicht gerade super erfreut darüber, deswegen war ich mir nicht sicher.
Allerdings ließ sein Selbstbewusstsein ja auch allein schon wegen seiner Größe sehr zu Wünschen übrig.
Jetzt liefen mir schon wieder die Tränen, Margaery war so gutmütig. "Ich werde aber nicht mehr lange in Königsmund sein. Wir werden bald nach Casterlystein aufbrechen." Dann wenn sich Lord Tywin davon überzeugt hatte, dass sein kleiner Gnom Kinder machen konnte. Davon war ich überzeugt. Ich wusste wie der Hase mittlerweile lief.
Mit Jaime hätte er eigentlich das große Los gezogen gehabt, aber da der ja lieber in der Königsgarde rumspielte, konnte er Lord Tywin keine Erben schenken - keine rechtmäßigen jedenfalls.
"Darf ich ehrlich zu Euch sein?", fragte ich. Auch wenn sie auf Förmlichkeiten verzichten konnte, das schaffte ich noch lange nicht. Das saß alles zu tief.

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 20:02von Margaery Tyrell (gelöscht)

Margaery bedachte Sansa mit einem mitleidigen Lächeln. Das arme Geschöpf schien ganz verwirrt und hilflos - wem hätte sie sich auch anvertrauen können. Doch als sie hörte, dass Sansa nicht allzu schlecht von Lord Tyrion dachte, erleichterte sie dies ein klein wenig. Sie wollte nur das Beste für das junge Mädchen und ein Ehemann, der sie besser behandelte als Joffrey es je könnte, schien der erste richtige Schritt in diese Richtung. Den Gedanken äußerte sie jedoch nicht laut, denn sicher würde Lady Stark dem nicht zustimmen; die richtige Richtung war für sie nach Hause - nach Winterfell. In manchen Momenten wünschte Margaery sich fast, dass Robb Stark den Krieg gewann, nur um seine Schwester von ihrem Leid zu erlösen - doch ihr eigenes Schicksal kam ihr dann ein ums andere Mal in den Sinn.
Als sie die Tränen auf ihren Wangen erblickte, hielt sie augenblicklich inne und stellte sich vor Sansa, um ihr in die wässrigen Augen zu blicken. "Oh, Sansa, ich verspreche ich werde dich in Casterlystein besuchen und du kannst hierher reisen, wann immer es dir beliebt." Sie versuchte sie mit einem Lächeln aufzumuntern und drückte ihren Arm kurz. "Du musst die positiven Seiten sehen, Liebes. Du wirst fort sein von Joffrey und der Königin und kannst dein eigenes Leben führen, soweit es dir beliebt." Es war eine dumme Ausrede, eine dumme Vertröstung auf das, was Sansa wirklich wollen würde, aber Margaery sprach auch diesen Gedanken nicht aus. Stattdessen hob sie die Hände, um die Tränen von den zarten Wangen der Lady zu wischen. "Weine nicht, Sansa. Ich bitte darum, dass du ehrlich mit mir bist. Nur so kann ich dir helfen.", erklärte sie rasch, ehe sie ihre Hand nahm und sie weiter den Garten entlang führte zu dessen Ende, von wo man die Bucht vor Königsmund überblicken konnte - die Schiffe auf ihrem Weg in die Freien Städte, den Hafen voller Menschen und Güter.



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RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 20:44von Sansa Stark (gelöscht)

Er war und blieb natürlich ein Lennister, daran würde er nie was ändern können. Ich würde ihn wahrscheinlich weiterhin für das was meiner Familie geschehen war mit verantwortlich machen, jedoch war immer noch der Erträglichste von allen.
Ich hoffte, dass Margaery nicht noch dem Hofe zum Opfer fallen würde, denn Joffrey hatte zwar noch einen Narren an ihr gefressen, jedoch konnte er den Dingen, die er mochte schnell überdrüssig werden. Und Margaery war Cersei sowieso ein Dorn im Auge, sie nahm ihr ihren Jungen weg. Das typische Schwiegermutterproblem - gut, dass ich das nicht hatte.
Schade, dass mein Bruder Margaery nicht eher kennen gelernt hatte, das wäre eine Schwägerin gewesen, die ich gemocht hätte. Jedoch hatten sich die Tyrells auf die Seite der Lennisters gestellt. Natürlich auch nur um ihren eigenen Hintern zu retten, so wie wir es alle taten.
"Wann immer es dem König und seiner Mutter beliebt, meint Ihr wohl.", sagte ich etwas angesäuert, wobei ich vergaß, dass Cersei ja dann auch bald in Rosengarten feststecken würde und sie hier ebenfalls keinen Einfluss mehr haben würde.
Dann würde Westeros von Lord Tywin Lennister regiert werden, Joffreys Meinung würde ihn sicherlich nicht interessieren.
"Natürlich, aber ich bin getrennt von meiner ganzen Familie, von meiner einzigen Freundin. Ohne zu wissen ob meine Familie überhaupt noch lebt, wer weiß ob Winterfell noch steht." Ich hatte nicht wirklich Ahnung von dem ganzen Kriegsgedöns und ich hatte wirklich Sorge um Rickon und Bran, dass sie in Winterfell nicht genug Schutz hatten. Denn jeder, der den Nordern erobern wollte brauchte Winterfell, das stand fest.
"Meint Ihr, Ihr könntet irgendwann so viel Einfluss auf König Joffrey nehmen, dass er die Schwerter gegen meine Familie niederlegt? Meint Ihr, wenn sie Aria gefunden hätten wüsste ich es?"
Ich war wirklich verzweifelt, so lange von zu Hause fort, ohne das geringste Lebenszeichen meiner Familie, das machte mich fertig.

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 25.02.2014 21:11von Margaery Tyrell (gelöscht)

Margaery musste fast lachen, als Sansa über die Königin so abwertend sprach. Es war kein Geheimnis, dass Cersei und sie selbst sich nicht gut verstanden. Und sicherlich wäre sie die Letzte, die für Joffreys Mutter ein gutes Wort einlegen würde. "Nun, sobald Joffrey und ich verheiratet sind, werde ich Königin sein. Cersei wird dir nichts mehr anhaben können, Liebes.", Erneut drückte sie Sansas Arm sanft, während die beiden jungen Frauen weiterhin durch den Garten schritten. "Sie wird in Rosengarten weilen, du auf Casterlystein - dutzende Tagesmärsche voneinander entfernt." Sie versuchte Sansa gut zuzureden, doch ihre nächsten Worte brachten Margaery erneut nahe, wie schwierig es für die junge Frau sein musste, mit der Gewissheit zu leben, dass sie vielleicht nie wieder ihre Familie sehen könnte. "Ich verstehe deine Sorge. Ich werde sehen, ob ich Auskunft über Winterfell erhalten kann oder deine Brüder.", Sie lächelte Sansa mitfühlend an, ehe ihre Mundwinkel sich noch weiter emporhoben. "Und werde sehen, ob ich nicht eine Möglichkeit finde, dass du nicht Raben zu deiner Familie schicken kannst: nach Winterfell oder zu deiner Mutter, deinem Bruder Robb!", fügte sie eifrig, wenn auch leise hinzu. Joffrey würde sie für diese Worte wahrscheinlich verprügeln lassen, wie er es so oft mit Sansa getan hatte. Sie musste also damit vorsichtig sein, doch nichts wünschte sie sich für diesen Moment mehr, als Sansa ein echtes Lächeln auf die Lippen zu zaubern - und wenn es mit einem kleinen Abenteuer verbunden war, so sollte es Margaery nicht stören. Was konnte falsch daran sein, wenn Lady Stark Briefe ihres Bruders empfing? Wenn sie sich vielleicht gegenseitig Mut zu sprachen.
Bei Sansas letzten Worten jedoch, verließ sie der Mut wieder. Joffrey schien einen Narren an Margaery gefressen zu haben, so viel war sicher. Doch diese Art von Einfluss schien sie noch lange nicht über ihn zu haben. "Ich wünschte, dass der Tag kommt, Sansa. Aber Joffrey und dein Bruder sind in einen Krieg verstrickt, den keiner von beiden niederlegen will. Eine der beiden Seiten wird früher oder später blutig geschlagen werden..." Bei dem Gedanken schauderte es sie selbst, denn was würde wohl aus ihr werden, falls Robb Stark Königsmund erobern sollte?
"Was Arya angeht, so hoffe ich inständig, dass wir Nachricht von ihr erhalten. Andererseits sehe ich keinen Grund darin, warum die Lannisters einen Vorteil darin sähen, sie zu töten. Ich denke, sie würden sie als Geisel behalten um deinen Bruder zu erpressen...", sagte sie nachdenklich und schalt sich selbst für die Sorgenfalten, die sie unwiderruflich auf Sansas Stirn hervorrufen würde. "Doch immerhin wäre sie am Leben."



"I don't want to be queen. I want to be the Queen."

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 26.02.2014 15:42von Sansa Stark (gelöscht)

Das hoffte ich so sehr. "Meinst du sie werden schnell nach Rosengarten abreisen?"
Wahrscheinlich würde Lord Tywin darauf pochen, aber Cersei wäre sicherlich darauf erpicht auf Ewig in Königsmund zu bleiben.
Und ich könnte Sir Loras nicht verübeln, wenn er sie einfach hier lassen würde.
Vor Margaery hätte ich allein wegen solcher Gedanken Todesangst gehabt, jedoch war sie mir wirklich eine wahre Freundin. Und trotzdem würde ich solche Gedanken nicht laut aussprechen.
Ich blickte erstaunt zu Margaery und flüsterte: "Das würdest du für mich tun?" Wenn ich doch nur nach Rosengarten gehen könnte, da würde ich sicherlich nicht so überwacht werden wie in Casterlystein.
Ich hoffte, dass ich Shae mitnehmen konnte.
Sonst hätte ich ja niemanden dort. Ihr konnte ich vertrauen, ich mochte sie.
"Aber Joffrey war noch nicht bei einer Schlacht dabei. Selbst als Stannis hier eingefallen ist. Eigentlich hat er nur Leute, die für ihn den Krieg ausführen." Natürlich flüsterte ich das alles.
Und wenn Robb in Königsmund einfallen würde, würde ich alles dafür tun, dass Margaery gerettet werden würde. Niemand sollte sich an ihr vergreifen dürfen.
"Ja oder sie würden sie verheiraten für ein weiteres Bündnis. Vielleicht um jemanden im Norden auf ihre Seite zu bringen. Mit einer oder einem Stark könnten sie versuchen ... "
Ich hörte auf zu reden, denn ich wollte nicht, dass mich jemand hörte. Das war alles wirklich viel zu krass um überhaupt darüber nachzudenken.
"Wenn ich Rob eine Nachricht zukommen lassen kann, werde ich ihn auffordern Euch und Eure Familie in Ruhe zu lassen, sollte er bis nach Königsmund einreiten. Ihr würdet sowieso viel besser zu ihm passen."
Da war ich wieder in meiner bunten Zauberwelt wo wir alle vereint waren, nur wir netten Menschen.

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 27.02.2014 19:20von Margaery Tyrell (gelöscht)

Margaery nickte nachdenklich. "Nun, ich denke sobald die Hochzeit vollzogen ist, werden Loras und sie aufbrechen. Joffrey kann bald schon allein regieren ohne dass Cersei über ihn wacht." Der Gedanke, die Königin bald los zu sein, brachte ein Lächeln auf ihre Lippen. Eine Last würde von ihren Schultern fallen, wenn sie endlich Joffrey in die Richtung lenken konnte, in die sie wollte. Schluss mit der Herrschaft der Königin durch ihren Sohn hindurch; Margaery würde schon wissen, wie sie ihn für sich einnahm. "Sei unbesorgt, Sansa. Wenn sie Arya geschnappt hätten, dann wüssten wir es bereits. Joffrey könnte nicht warten, es dir unter die Nase zu reiben.", seufzte sie und drückte abermals den Arm ihrer Freundin aufmunternd. Bei allem, was der junge König Sansa antat, würde er ihr diese Informationen sicherlich nicht vorbereiten. "Aber vielleicht hat dein Bruder Nachrich von ihr.", sprach sie nun schnell mit gedämpfter Stimme weiter. Spione waren überall und die beiden Mädchen bewegten sich mit ihrem Gespräch auf dünnem Eis. Kurz zuckten ihre Augen in beide Richtungen, ehe sie stoppte und sich vor Sansa stellte, um sie eindringlich anzusehen. "Ich habe einen eigenen Raben, der darauf geübt ist, seinen Weg zu mir zurück zu finden. Ich bin mir nicht sicher, wo dein Bruder sich gerade aufhält, aber sicherlich könnte ich das irgendwie herausbekommen und du könntest deine Briefe durch mich verschicken. Niemand würde davon erfahren." Ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als sie den Dank in Sansas Augen sehen konnte und ihre nächsten Worte wärmten ihr Herz. Sansa schien sie genauso lieb gewonnen haben, wie Margaery sie selbst. Und falls der junge Stark wirklich bis nach Königsmund vordringen sollte, könnte diese Freundschaft nun auch noch von politischem Nutzen sein. Trotzdem konnte sie sich ein leises Lachen nicht verkneifen. "Ich glaube kaum, dass sich euer Bruder für mich interessieren würde - zumindest nicht nach den Geschichten, die ich über ihn gehört habe." Sie hakte sich erneut bei der jungen Lady Stark unter und die beiden Mädchen schritten weiter durch den grünen Garten des Königs. "Aber ich danke dir für deine Güte, meine Liebe."
In ihrer kurzen Zeit am Hof war Sansa die Einzige gewesen, mit der sie Lust hatte, sich zu unterhalten und der sie wohl auch ihre Sorgen anvertrauen würde. Solche Freundschaften waren in diesen schweren Zeiten nur allzu wichtig und Margaery war gleichzeitig froh, dass sie dem anderen Mädchen genau so beiseite stehen konnte.



"I don't want to be queen. I want to be the Queen."

RE: Garten
in Schloss der Familie Lannister/Baratheon 27.02.2014 20:37von Sansa Stark (gelöscht)

"Meinst du wirklich, dass Lord Tywin das so lange überwachen wird?" Naja wahrscheinlich würde er das tun, immerhin wollte er sicher sein, dass Cersei den Erben für Rosengarten in sich tragen würde.
Aber war die Königin Regentin nicht schon zu alt, fragte ich mich. Immerhin hatte sie schon 3 Kinder und war sicherlich im Alter meiner Mutter, vielleicht etwas jünger. War es gesund in dem Alter noch Kinder zu gebären?
Klar, Lord Frey bekam in seinem hohen Alter auch noch Kinder, allerdings musste er diese ja auch nicht austragen.
Ich nickte, denn da hatte Lady Margaery recht. Joffrey ließ keine Gelegenheit aus mich fertig zu machen. Es machte ihm regelrecht Spaß mich leiden zu sehen, was seine sadistische Ader ziemlich bestätigte.
"Das denke ich auch. Er hat noch nie eine Gelegenheit ausgelassen." Ich war etwas schnippisch, was ich gar nicht mehr von mir kannte. Ich versuchte immer die Lady zu sein, die eine Frau sein sollte, so wie Septa Mordane es uns beigebracht hatte.
Bei den sieben Göttern, ich wusste gar nicht wie dankbar ich Margaery sein sollte. Sie war einfach eine wunderbare Freundin und wenn das mit dem Raben wirklich klappen sollte.
Aber konnte ich ihr wirklich zu 100% vertrauen? Doch, ich dachte schon, dass ich das konnte. Irgendwo musste ich mich ja auch hinwenden können, sonst konnte ich mich gleich vom Turm der Hand stürzen.
Ach ja, da war ja was, das hatte ich verdrängt. Mein Bruder hatte wohl vor zu heiraten. Ob das wirklich stimmte? Das würde ich erfahren wenn wir uns wieder sehen würden. Erstmal war es wichtig, dass wir alle gesund wieder vereint waren, Mutter, Robb, Arya, Bran, Rickon und ich. Es war schmerzlich einen Gedanken an Vater zu verlieren, er würde über uns wachen. Ich hoffte, dass er endlich in Winterfell begraben werden konnte.
Ja und Jon, wie es ihm wohl an der Mauer ging? Ob er schon etwas von den Vorfällen im Reich wusste? Für mich war die Mauer ein all zu weit entfernter Ort.
"Wir werden trotzdem unsere Freundschaft aufrecht erhalten, mit oder ohne meinen Bruder." Davon war ich überzeugt, allerdings fand ich es nicht so super, dass die Tyrells sich auf die Seite der Lennisters geschlagen hatten. Jedoch verstand ich auch, dass sie einfach Angst hatten und für ihre Familie den größten Erfolg haben wollten.
Wenn Vater geschwiegen hätte, hätten auch wir jetzt die Probleme nicht.
"Lady Sansa!", hörte ich jemanden hinter uns rufen. "Es wird Zeit zur Anprobe!" Shae stand im Garten und winkte mich eilig heran. Ich würde das Kleid für meine Hochzeit anprobieren müssen. Ich dachte ich müsste sterben, so drehte sich mir der Magen um.
"Vielen Dank für Eure Güte Lady Margaery! Wir sehen uns bald wieder, Ihr wisst ja wo Ihr mich finden könnt." Ich verabschiedete mich von ihr und folgte Shae in meine Zimmer.

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