Mit all ihren Unbefleckten Soldaten, den restlichen Dothraki die noch immer treu an ihrer Seite standen, Daario Naharis und ihren zwei Beratern ritt sie auf ihrem neuen Pferd - welches nun ihr eigenes war seit das Geschenk ihres Mannes starb - durch ein Waldgebiet dessen unwichtigen Namen sie bereits verdrängt hatte. Ihre drei Kinder - ihre Drachen - schwebten hoch über ihrer Mutter am Himmel was der ehemaligen Khaleesi ein Grinsen auf die Lippen legte. Sie war so Stolz auf ihre Kinder - darauf wie sehr sie gewachsen waren und darauf wie sehr sie noch auf ihre Mutter hörten und das obwohl keiner das erwartet hätte. Sie selbst dachte dies würde anders laufen doch sowie es nun war - so war es gut. Während sie den Weg auf ihrem Pferd folgte hob sie den Blick und sah über ihre Schulter hinweg zu ihrem Volk welches treu hinter ihr folgte. Ihr wurde bewusst wie lange sie bereits unterwegs waren und so wurde ihr klar das eine Pause unausweichlich war. Zwar lag das Ziel - welches auch immer es wäre - noch in weiter Ferne doch musste sie ihren Leuten eine verdiente Pause gönnen um sich deren Treue auch weiterhin zu sichern. Also steuerte sie mit ihrem Pferd auf den Wegrand zu und winkte Ser Jorah zu sich heran. Diesem gab sie den Befehl das Zelte aufgebaut werden sollten und einige Männer nach Wasser andere nach Essen suchen sollten. Dieser entfernte sich schnell und leitete alles in die Wege während sie vom Pferd abstieg und sich umsehend von der Gruppe entfernte. Sie hatte wirklich keine Ahnung wo sie gerade waren doch das war auch nicht weiter wichtig. Die nächsten zwei, drei Tage würden sie hier bleiben und sich alle etwas ausruhen bevor der Marsch weitergehen musste. Noch weiter entfernte sie sich von der Gruppe und lief dabei weiter in den Wald hinein. Immer und immer wieder sah sie sich um in der Hoffnung etwas zu entdecken was von Interesse sein könnte doch leider war dies ohne weiteren Erfolg. Zart fuhr ihre Hand durch ihre Haare und ging auf einen Hügel vor sich zu welchen sie elegant beschritt. Von dieser Erhöhung aus sah sie sich ein eigentlich letztes Mal um bis sie eine Frau in etwas Entfernung entdeckte. Leicht legte sie den Kopf auf die Seite und musterte die Unbekannte etwas genauer doch von der Entfernung konnte sie nichts genaues erkennen. Besorgt sah sie nach oben zum Himmel doch ihre Drachen schienen bei der Gruppe zu sein daher waren sie in Sicherheit. Sie rührte sich nicht vom Fleck und hielt die Frau weiterhin genau im Auge. Es konnte genauso gut ein Feind von ihr sein auch wenn es nur eine Frau war - jeder konnte gefährlich für die Drachen sein.

Zwischen den Blicken die sie immer wieder zu der fremden Frau in der Ferne warf bemühte sie sich stehts unauffällig zum Himmel zusehen. Hoffentlich hatte Ser Jorah ein Auge auf ihre Kinder auch wenn sie von ihm gewiss keine Befehle annehmen würden. Die Mutter der Drachen war zutiefst beunruhigt was die Fremde anging welche ausgerechnet jetzt und zu dieser Zeit im selben Waldgebiet war wie die zukünftige Königin der Königslande. Sie hoffte auf einen nichtsbedeutenden Zufall der bald wieder aus ihren Gedanken weichen würde doch wissen konnte man dies zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht. Langsam hatte sie das Gefühl einen Verfolgungswahn zu entwickeln - doch diesen musste sie schnell wieder ablegen. In einer solchen Verfassung wäre sie keine gute Herrscherin und später keine gute und faire Königin. Kurz bevor sie sich dazu durchringen konnte den Blick aufzuwenden tauchte Daario Naharis auf. Seine Worte ließen sie schwach Grinsen und doch schaffte sie es durch seine Anwesenheit den Blick von der Frau abzuwenden. Nun lag ihr Blick und ihre Aufmerksamkeit auf dem Krieger selbst. "Falls ihr es vergessen habt - ich besitze drei kostbare Drachen. Es gilt sie unter allen Umständen zu beschützen. Jede Person könnte eine Gefahr darstellen oder ein gesandter Spitzel sein um herauszufinden wie viele Männer mutig für mich in den Krieg ziehen würden. Wir müssen immer aufmerksam sein bis wir einen festen Platz an dem wir bleiben können gefunden haben." Sprach sie mit ihrer typischen zarten Stimme wenn nicht gerade ein Problem vorlag. Bis jetzt sieht sie die Frau nicht als ein solches an und doch würde sie Männer aufstellen lassen welche die Frau genau beobachten würden. Nur um auf Nummer sicher zu gehen versteht sich. "Dieser Wald ist sicher etwas neues für euch nicht wahr Daario Naharis? Ist es nicht erfrischend wenn einem die geliebte Sonne nicht den ganzen Tag unentwegt auf die Haut scheint?!" Nachdem sie ihre Worte ausgesprochen hatte wurde ihr klar das es sowohl nach Fragen also auch nach Aussagen geklungen hatte - doch tat sie dies einfach mit einem Grinsen ab. "Ich wüsste nur zu gerne wie nahe wir Königsmund gekommen sind" ihre Worte waren leiser als die zuvor. Wenn sie an Königsmund dachte oder davon sprach - dann war sie immer etwas anders. Das war ihr rechtmäßiges Zuhause! Dort stand ihr rechtmäßiger Thron und ihn zu bekommen würde alles andere als einfach werden. Kaum würden die Lannisters ihn einfach freiwillig an die Targaryen übergeben auch wenn das gewiss viele Leben retten könnte. "Bald werden wir ein Zuhause haben das für uns alle das bieten wird was wir brauchen" erneut waren ihre Worte nur leise und mittlerweile hatte sie den Blick wieder von Daario abgewendet. Es war fraglich wieso doch die ehemalige Khaleesi sah ihn gerne an - zu gerne und zu oft wie ihr schien. Was hatte er nur getan das sie sich in seiner Gegenwart so - anders - fühlte? Dies würde vermutlich auf Ewig ein Rätsel bleiben. Ein Räuspern ihrerseits verdrängten die unangebrachten Gedanken über sie und den Krieger. Erst dann wandte sie ihren Kopf wieder in seine Richtung und legte ein leichtes Lächeln auf. "Habt ihr bereits etwas zu euch genommen Daario? Falls nicht - dann könntet ihr mit mir zusammen speisen." Leicht erhob sie ihre Hand, berührte seine Schulter mit dieser und schmunzelte ihm entgegen. "Ich kann schließlich nicht zulassen das ihr verhungert. Ihr seit ein wichtiger Mann in meinen Reihen und ein gutes Vorbild wenn es um Ehrgeiz geht." Sie schätzte ihn und seine Fähigkeiten sehr auch wenn sie es sich verbot das zu oft mitzuteilen. Noch immer lag ihre Hand zart auf seiner Schulter und ihr Blick lag erneut in seinen Augen. Augen die so tief wie ein Ozean zu sein schienen, Augen in denen sie sooft versuchte zu sehen was er gerade dachte - immer ohne Erfolg.

War es denn sonst nicht Ser Jorah der mit aller Macht versuchte ihr etwas einzureden? Wobei einreden gewiss nicht das richtige Wort dafür war. Er versuchte sie mit aller Macht zu unterstützen und das schätzte sie nach wie vor an ihm - nichts würde dies je ändern. Doch nun war es eben nicht ihr treuster Freund der ihr gut zu redete. Sie war zutiefst verwirrt und hatte nicht damit gerechnet das ausgerechnet Daario so etwas ansprechen würde. Nur schwer konnte sie ihre Verwunderung über seine Worte unterdrücken. Ihre Fassade musste bestehen bleiben auch wenn das nicht gerade leicht war. "Es sind nicht einfach nur Drachen. Es sind meine Kinder Daario. Und das wisst ihr genauso gut wie jeder andere Mann in meinen Reihen. Sie sind mein Leben! Mein Herz und meine Seele." Ein Leben ohne diese mächtigen Wesen schien für Daenerys immer weniger möglich zu sein. Viel zu sehr liebte sie ihre Kinder als sich nicht auf sie zu verlassen und auf ihre feurige Kraft im Kampf um den Thron zu hoffen. "Es ist mir bewusst das wir Schiffe brauchen. Ich sagte ich werde mir etwas einfallen lassen und mich darum kümmern. Und das werde ich tun. In der nächsten Stadt werde ich alles mir mögliche in die Wege leiten lassen." Schiffe! Das war wirklich das einzige was Daenerys nicht in ihrem Besitz hatte. Etwas was sie nicht einfach so bekommen konnte. Es war zum Haare raufen das die baldige Königin es nicht mal schaffte Schiffe für ihre Männer aufzutreiben doch aufgeben kam für sie nicht in Frage - niemals! Mit einem Schmerz verzehrten Blick erinnerte sie sich an den Tag zurück als ihr roter Engel sie das erste Mal bedroht hatte - ganz deutlich bedroht hatte! Das war das erste Mal gewesen - der erste Moment gewesen in welchem sie ihr Kind nicht mehr im Griff hatte. "Er hat es nicht so gemeint. Er ist ein Tier auch wenn er mein Kind ist so ist mir dies bewusst. Ich schätze - er hatte nur Angst - ich würde ihm sein - Futter - nehmen wollen. Es hatte keine Bedeutung!" Sie selbst glaubte sich kaum eins dieser Worte und doch hoffte sie das Daario ihren Worten glauben schenkte und es darauf beruhen ließ. "Eine Rose mit Dornen bin ich also in euren Augen? So solltet ihr dann wohl gewiss vorsichtig sein euch nicht an mir zu verletzen mein treuer Freund. Wer weiß denn schon zu was eine solche Rose im Stande sein kann?!" In ihren Worten lag keine wirklich Ernst gemeinte Drohung - vielleicht war sie eher etwas gekränkt doch sie gab nicht viel um dieses komische Gefühl. "Lasst uns - einfach etwas Essen gehen. Ich habe - Hunger! Außerdem muss ich nach meinen Kindern sehen." Stehts eine besorgte Mutter die gute Daenerys. Doch sie tat nur einige Schritte die andeuteten das sie Daario zurück ins vorzeitige Lager folgen wollte bis sie völlig überraschend eine weibliche Stimme hinter sich hörte. Erschrocken fuhr sie herum und trat einige Schritte zurück. "Daario" sagte sie schnell denn im Gegensatz zu ihr trug er ein Schwert bei sich. Der erste Schreck darüber das die Frau die sie eben noch beobachtet hatte nun auf einmal nur wenige Schritte vor ihr stand verschwand langsam, wehte förmlich davon. So erhob sie während die Frau sich entschuldigte die Hand damit Daario sie nicht angreifen würde - oder sonst - etwas tun würde. "Euch sei verziehen! Doch solltet ihr euch beim nächsten Mal versichern wer die Person ist bevor ihr einen Namen quer durch den Wald hallen lasst Mylady. Es sind gefährliche Zeiten!" Ihre Hand sank wieder und ein skeptischer Blick legte sich auf ihr Gesicht während sie die Frau musterte. "Sagt mir euren Namen und bitte auch mit wem ihr mich verwechselt habt! Wer ist diese Rhaelle die ihr zu finden geglaubt hattet?" Gewiss war sie neugierig auf die Unbekannte und ein Name wäre schon mal ein guter Anfang für Daenerys um herauszufinden ob sie ein Freund oder ein Feind war.

Wollte er gerade wirklich sagen das sie es zu - kindisch - sah? Fast wäre sie froh das die Frau dazwischen kam denn vermutlich hätte sie in diesem Moment überreagiert und ihm eine Ohrfeige verpasst. Überreagieren lag ihr eigentlich fern sie war stehts bemüht ruhig zu bleiben sowie es sich für eine Königin gehörte doch das - ohne weitere Augenzeugen - hätte sie überkochen lassen können. Leicht atmet sie durch doch das Verhalten von Daario ließ nun auch sie etwas unruhiger werden. "Daario" sagte sie mit ruhiger Stimme doch seine Worte ihren verstorbenen Gemahl betreffend sorgten für einen brutalen Stich in ihrem Herzen. Er wusste es wirklich ihre Gefühle zu verletzen! Sie drückte eine Hand in ihre Hüfte und beobachtete die Situation skeptisch bevor sie näher an beide herantrat. Auf keinen Fall wollte sie das diese Situation ausartet. "Daario. Beruhigt euch bitte!" Er schien zu vergessen das ihr gesamtes Volk für sie Fremde sein werden und diesen Leuten könnte man auch nicht mit einem solchen Hass und einer solchen Skepsis begegnen. Dann wand sie ihren Blick über die Schulter des Kriegers hinweg wieder zu der Frau die nun etwas Abstand eingenommen hatte. "Visenya. Da habt ihr einen wunderschönen Namen erhalten. Eure Schwester sucht ihr also? Was ist mit ihr passiert? Ist sie verschwunden?" Genau wie zuvor legt sie ihre Hand auf die Schulter des Kriegers und drückte diese leicht. "Ich bitte euch unsere Vorsicht zu verstehen. Wir hatten eine ziemlich komplizierte Zeit und wollen gewiss keinen Ärger provozieren. Meinen Namen kann ich euch leider nicht sofort nennen. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme zu meinem Schutz." Sie lächelte ihr freundlich entgegen. "Sagt - was treibt euch in diese Gegend? Hier ist es ziemlich verlassen wie ich finde. Gibt es eine größere Stadt in der Nähe?" Vielleicht wusste diese Frau die nur ihren Vornamen genannt hatte ja wo sie hier aktuell waren und was die nächste Stadt war.

Und sie war immer froh darüber ihn als Beschützer an der Seite zu wissen doch seine folgende Reaktion ließ sie Stocken und innerlich in Unruhe ausbrechen welche nicht ihr Gesicht erreichte. "Daario!" Sagte sie mit etwas lauterer Stimme und leicht anklagend. Er ließ sie hier wirklich alleine zurück und wollte Ser Jorah schicken? Sie konnte das nicht verstehen. Sie wollte nicht das er ging - aber er - er war bereits weg und sie konnte ihn nicht mehr aufhalten. °Daario. Wieso tut ihr das?° Sie seufzte leise und kaum merklich bevor sie sich mit dem Kopf an die Frau wand. "Verzeiht ihm. Daario ist - immer etwas - vorschnell. Er ist nur um mich besorgt. Doch er kann gewiss auch anders sein." Das zumindest nahm sie an ohne es wirklich zu wissen. Es dauerte nicht lange bis Ser Jorah zu den Frauen dazu kam und sich direkt neben Daenerys stellte um ihr Schutz zu bieten. Sie lächelte nur schwach und war einen Moment lang um Daario besorgt was sie sich mit Absicht nicht ansehen ließ.

[ Beendet! ]